Entstehung

Lange Zeit hatte es unter den deutschen Luftfahrthistorikern so gut wie keine dauerhafte Zusammenarbeit gegeben, weil jeder in erster Linie persönliche und/oder finanzielle Ziele verfolgte. Dies förderte zum einen die gegenseitige Abschottung, es gab kaum einen Meinungsaustausch untereinander. Und zum anderen wurde bewußt auf Quellenangaben verzichtet, um den Konkurrenten unter keinen Umständen wertvolle Hinweise auf ergiebige Dokumentenfundorte zu geben. Oftmals diente auch vorhandene Literatur als Grundlage für neue Veröffentlichungen, ohne sie einer kritischen Quellenbetrachtung zu unterziehen, und das führte zur ständigen Wiederholung bzw. Weitergabe von Irrtümern und Fehlern. Diese ernüchternden Feststellungen ließen eigene Nachforschungen zur Faktenklärung unumgänglich erscheinen.

Um eine neue Qualität in der luftfahrtgeschichtlichen Aufarbeitung zu schaffen, bildeten Dr. Ernst Vocke, Günther Ott und Günter Frost 1972 die „Arbeitsgemeinschaft Deutsche Luftfahrthistorik“ – kurz ADL. Die drei Gründungsmitglieder hatten zunächst jeder für sich gearbeitet, und aus verschiedenen Quellen waren unterschiedliche Materialsammlungen zur deutschen Luftfahrtgeschichte entstanden. Diese Sammlungen wurden nun in ein gemeinsam nutzbares Archiv eingebracht, wobei aus praktischen Erwägungen keine räumliche Zusammenführung stattfand, sondern nur eine virtuelle Vereinigung. Die ADL bleibt bemüht, dieses Archiv weiter auszubauen und durch Neuzugänge historischer Unterlagen und Fotos zu ergänzen.

Als Organisationsform wurde bewusst die Arbeitsgemeinschaft gewählt und unverändert beibehalten, um jegliche einengenden Zwänge und Formalien zu vermeiden, die etwa der Vereinsstatus mit sich bringen würde.
Für ihre Zusammenarbeit vereinbarten die ADL-Mitglieder folgende Regeln:

  • Jedem Mitglied stehen für die Erforschung eines Themas alle Unterlagen der gemeinsamen
    Dokumenten-, Bilder- und Datensammlungen zur Verfügung.
  • Beabsichtigte Veröffentlichungen werden im Entwurf untereinander ausgetauscht und abgeglichen.
  • Eine Veröffentlichung soll möglichst mit präzisen Quellenangaben erfolgen.
  • Für die Zuverlässigkeit der Ausarbeitungen wird angestrebt, geschichtswissenschaftlichen Kriterien zu genügen.

Diese Regeln gelten nach wie vor für alle Veröffentlichungen unter dem Signet der ADL.

Aktive Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Luftfahrthistorik sind heute:
Günter Frost, Karl Kössler, Dr. Volker Koos und Günther Ott.

In Dankbarkeit erinnert die ADL an ihre verstorbenen Mitglieder und Förderer:

Dr. Ernst Vocke
Dr. Ernst Vocke
Peter M. Grosz
Peter M. Grosz
Theodor Mohr
Theodor Mohr